Wie einzelne Objekte in einem Setzkasten wirken die Häuser in dem dicht besiedelten Wohngebiet im Osten Tokios. Manche sind mehrmals so hoch wie ihre Nachbarn, einige scheinen schon etwas in die Jahre gekommen zu sein, andere haben nagelneue Sichtbetonfassaden. In diesem Konglomerat errichtete das Tokioter Büro Apollo Architects, auf einem sehr engen Grundstück dicht an einer schmalen Straße, ein dreigeschossiges Einfamilienhaus. Mit zurückversetztem Erdgeschoss und von den Nachbargebäuden leicht abgerückt, wirkt es ein bisschen als wäre es nur temporär an diesem Ort abgestellt. Der schmale, hohe Quader erscheint nach außen hin zunächst völlig geschlossen. Die tragenden seitlichen Betonwände sind unverkleidet. Die Fassade zur Straße hin ist mit grauen, sehr schmalen, dicht aneinander liegenden, horizontalen Holzlamellen gestaltet, die das Innere des Hauses vor Einblicken und Sonnenlicht schützen. Diese Fassade gibt dem Lattice House seinen Namen, Lattice bedeutet Gitter oder Lattung. Das Obergeschoss kragt über einem Autoabstellplatz aus, dahinter verbirgt sich der Eingang. Er führt direkt in einen kleinen Flur, an den die im Zentrum des Gebäudes liegende, zweiläufige Treppe...